Die Geschwister Fox 

Dienstherrinnen profitabler Geister

 

 

 

 

 

Amerikanisches Geschwister-Trio

 

von links nach rechts:
Margaret 1833-1893
Kate 1837-1892
Lea 1814-1890

Die drei jungen Ladies, die wir Ihnen hier vorstellen, gehören eigentlich nicht in die Galerie der Künstler, die ihr Publikum täuschen, um es zu unterhalten, sondern sie sind eher der Rubrik BETRÜGER zuzuordnen, wo die Täuschungskunst dazu dient, gutgläubigen Mitmenschen das Geld aus der Tasche zu ziehen.

 

Die Geburtsstunde des modernen Spiritismus schlägt 1848 in Form seltsamer Geräusche, die im Hause Fox ertönen. Mutter Fox verdächtigt als Verursacher dieser Klopfgeräusche nicht Ihre Töchter Maggie (15 Jahre) und Katie (11 Jahre), sondern den Geist eines Verstorbenen, der keine Ruhe finden kann. Schnell verbreitet sich diese Kunde in der Nachbarschaft und Mutter Fox, die zwar leichtgläubig, aber auch geschäftstüchtig ist, organisiert die ersten Seancen in ihrem Wohnzimmer, wodurch der Glaube an Geister sozusagen salonfähig wird. Die ältere Schwester Lea wird auch miteinbezogen und beweist ihr Talent als Verkäuferin von Eintrittskarten.

 

Der unruhige Geist namens Mr Splitfoot (sic!) beantwortet so bedeutsame Fragen wie „Was isst der verstorbene Gatte der Witwe Ferguson im Jenseits?“ oder „Welches ist der günstigste Tag dafür, der Tochter des Pfarrers einen Heiratsantrag zu machen?“ durch Klopfzeichen. Er löst damit eine gewaltige Welle an ähnlichen Geistererscheinungen aus, die in kürzester Zeit die gesamten USA überzieht und zu aufgeregten Diskussionen in allen gesellschaftlichen Kreisen führt. Millionen von Amerikaner glauben an die Kommunikation mit Geistern und sind bereit, dafür zu bezahlen. Sowohl auf Seiten der Befürworter wie der Gegner des Spiritismus finden sich auch ernsthafte Wissenschaftler, die um die Existenz von Geistererscheinungen erbittert streiten.

 

1888 räumen Margaret und Kate öffentlich ein, dass sie die Klopfgeräusche mit den Fußzehen selbst erzeugt haben. Dies ist für die Spiritisten zwar eine herbe Niederlage, aber nicht das endgültige Aus. Auch noch Jahrzehnte später kämpfen in vorderster Front aufklärende Zauberkünstler, wie beispielsweise Harry Houdini, gegen betrügerische Medien ‑ kein leichtes Unterfangen, weil das Publikum mit voller Hingabe an das Okkulte glauben will ... !

Quelle: Angel Idigoras Adventures of 51 magicians and a fakir