Die Gebrüder Davenport 

Dienstherren musikalischer Geister 

 

 

 

 

Amerikanisches Spiritisten-Duo


Ira Erastus 1839-1911 (rechts)
William 1841-1877 (links)

Als Vater Davenport von den Geistererscheinungen im Hause Fox erfährt, ist er sofort davon überzeugt, dass auch auf seiner Farm solche Geister existieren und dass seine beiden Söhne, William und Ira mit ihnen kommunizieren können. Und genau das tun sie dann in den folgenden 18 Jahren auch, bis sie ab 1873 getrennte Wege gehen.

 

Die Brüder reisen mit der erfolgreichsten spiritistischen Show des 19. Jahrhunderts und produzieren dabei die unterschiedlichsten Geistermanifestationen. Ihre berühmteste Nummer ist eine Darbietung, bei der sie (scheinbar) absolut sicher zur völligen Unbeweglichkeit gefesselt in einem schrankähnlichen Kabinett sitzen und plötzlich Musikinstrumente „von selbst“ zu spielen beginnen und andere ungewöhnlichen Dinge passieren, was nur den einen Schluss zulässt: Da sind Geister am Werke! In den Verträgen, die die Davenports mit ihren Spielstätten abschließen, ist unter den Personalkosten allerdings nie ein Betrag für Geister aufgeführt. Daraus kann geschlossen werden, dass entweder Geister auf Bezahlung verzichten oder dass sie gar nicht existieren. Wenn wir die erste Möglichkeit als höchst unwahrscheinlich ausschließen, bleibt die zweite als einzig realistische Annahme übrig.

 

Die Brüder behaupten niemals, dass sie mit Geistern im Bunde stehen oder gar selbst übersinnliche Kräfte besitzen. Derartige Aussagen überlassen sie ihren Mitarbeitern und insbesondere den Ansagern, die durch die Show führen. Einer dieser Mitarbeiter, Harry Kellar, wird einige Jahre später zum berühmtesten Zauberkünstler in den USA. Andere, als Antispiritisten tätige Zauberkünstler, wie beispielsweise John Nevil Maskelyne oder Harry Houdini, sehen sich durch die Auftritte der Davenports dazu herausgefordert, deren Vorstellungen zu analysieren, die angewendeten Tricktechniken zu durchschauen und dann öffentlich zu machen. - Wir werden allen dreien soeben Genannten später wieder begegnen ...

 

Quelle: Angel Idigoras Adventures of 51 magicians and a fakir